Das nächste Projekt – das Oncilla

Seit eineinhalb Jahren haben wir das Oncilla, wir haben es vom gleichen Verkäufer gekauft, von dem wir auch den X-Pacer haben. Seitdem bin ich es immer mal wieder gefahren, letzten Sommer konnte ich den Wheelie dadrauf mal relativ gut – denn dafür eignet es sich bestens! – aber es war nie in einem Zustand, der den Rahmen wert gewesen wäre. Dem möchte ich mich jetzt annehmen.

In dem Zustand haben wie es natürlich nicht gelassen, einige Teile haben wir getauscht. Trotzdem ist jetzt mal Zeit für eine Generalüberholung!

Als Papa in Berlin war, um den X-Pacer abzuholen, meinte der Verkäufer, er hätte da noch so ein anderes, was er auch nicht mehr fährt. Könnte Papa doch auch mitnehmen. Aber na ja, erst mal absprechen, jetzt noch nicht. Dann abgesprochen, stand Papa ein paar Wochen später wieder in Berlin. Nächstes Rad an der Reihe! Das hat mich total gefreut, mit dem Oncilla bin ich letzten Sommer öfter mal zum Spaß gefahren, hab Wheelie trainiert, aber hab es nie als wirkliches Rad gefahren. War ja auch kein schöner, „guter“ Aufbau. Ich hatte noch überhaupt keine Schraube nachgezogen und kein wirkliches Vertrauen in das Rad. War ja auch schon ziemlich runtergerockt und echt viel benutzt.

Denn der Vorbesitzer hat beide Räder, Oncilla wie auch X-Pacer, völlig runtergefahren, als Alltagsrad selbst am Bahnhof stehen gelassen und den Wert dieser sehr außergewöhnlichen Rädern wahrscheinlich nie so wirklich wahrgenommen. Beide Räder waren extrem verbastelt und zwar qualitativ nach unten. Das Oncilla war ein starkes Race-Mountainbike von Kuwahara mit kompletter Shimano Deore XT 735 Ausstattung, damals noch die höchste Gruppe. Der Vorbesitzer hatte eine Alivio Kurbel, Gripshifts, Licht, wovon aber nur noch die Verkabelung übrig war und einen komplett neuen Laufradsatz verbaut bzw. verbauen lassen, denn er selbst war nicht wirklich fahrradbegeistert. Das Schaltwerk und die Bremsen waren das einzige, was er übrig gelassen hat, wobei bei den Cantis eine Staubschutzkappe schon gebrochen war. Das Licht hat er dann wahrscheinlich relativ bald wieder abgeschraubt und komischerweise das Laufrad mit Nabendynamo durch das Originale XT auf Ukai ersetzt. Ein entsprechendes Hinterrad hatte er aber nicht mehr.

Da muss mal ein Nabendynamo drin gewesen sein

Das ist jetzt an der Reihe

Endlich so ein „guter“ Aufbau, mit dem ich dann wirklich gerne fahre und meinen Spaß habe. Nicht nur die Straße runter, sondern auch mal in den Wald und das Rad als wirkliches Mountainbike nutzen. Deswegen werde ich es mit vielen neuen alten Teilen relativ zeitgetreu, aber auch sehr funktional aufbauen. Ich muss mal gucken, was sich so findet. Sicher ist, dass es wirklich weg von dem früheren Aufbau komme. Schutzblech, Gepäckträger und Licht sind jetzt schon gestrichen, Gripshifts werden durch Daumis ersetzt. Es werden neue Mäntel drauf kommen, ich weiß aber noch nicht welche. Beim Laufradsatz bin ich mir auch noch sehr unsicher. Das aktuelle Vorderrad ist extrem korrodiert, aber technisch echt gut. Das Hinterrad dagegen, STX Nabe und SunRims Felge, ist nicht herausragend. Außerdem finde ich einen passenden Laufradsatz immer toll, im diesen Fall mit dezenten nicht-parallax Naben, die ich von der Form her wunderschön finde. Vor allem, da das Rad kein Rad kein Alltagsrad ist, ist mir die zusätzliche Eleganz mehr wert als die stärkere Bauart.

Extrem korrodiert – mal schauen, ob sich da was machen lässt

Ich habe bis jetzt eben nur so die Ideen, welche Art von Sache ich möchte, aber noch nicht die Teile selbst. Von daher lasse ich das Projekt sich erst mal entwickeln. Ich werde das Rad jetzt erst mal zerlegen. denn da findet man ja immer noch neues über das Rad heraus.

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2 Antworten auf “Das nächste Projekt – das Oncilla”

  1. Hallo liebe Kuwahara-Begeisterte!
    Zuletzt hatte ich mich am 8. April 2020 gemeldet. Fein, dass Ihr noch so fleißig an den Kuwaharas schraubt. Bei Eurem Oncilla kann ich gut mitreden, hab ja schließlich selbst zwei davon: Das eine hat denselben Rahmen wie Eures und dann ist da noch ein neueres Rad in violett pulverbeschichtet. Wie schon früher angemerkt, taugt mir die ältere, lackierte Version viel besser und sieht auch edler aus als das jüngere Teil. Dessen Stahlrahmen kommt dafür wegen geringerer Wandstärken etwas leichter daher und dürfte sich mit geringfügig fetteren Rohrdurchmessern einen Tick steifer fahren als das ältere Modell. So gerne ich die ältere Version wegen der individuellen StringOptik liebe, so abstoßend finde ich die gelbe Plastikmanschette zwischen Gabel und Steuerrohr. Denn eigentlich vermutet man dahinter wenigstens einen einfachen, mechanischen Dämpfer – so ähnlich halt wie das Cannondale Headshoksystem. Aber denkste! Das ist alles fake, weshalb ich den Unsinn sofort demontiert habe.

    In der Tat, die KuwaharaVorbauten sind durchaus gewöhnungsbedürftig, weil definitiv zu lang! Ich fahre das Original eigentlich nur noch auf meinem silber-stringlackierten Maragay (Alurahmen übrigens!). Dein Plan, den Kuwaharavorbau durch ein Aheadsystem zu ersetzen, geht technisch natürlich in Ordnung, tut mir aber in der Seele weh – genauso wie der aktuelle Vorbau auf Deinem Oncilla. Die Teile passen einfach nicht zu der klassischen Technik, abgesehen davon dass die winkelverstellbaren Teile auf Tour zum Knarzen neigen. Ich habe bei meinen Kuwaharas, gleichgültig ob 28“ oder 26“ gerne auf die klassischen Gewindevorbauten von Syncros gesetzt. Die gibt’s in unterschiedlichen Längen und Neigungswinkeln. Man muss nur aufpassen, dass man die mittige Klemmschraube nicht ruiniert. Die besteht nämlich aus hochwertigem Alu und hat ein heikles Feingwinde. Inzwischen muss man nach den edlen Syncros-Teilen, die noch in Kanada geschmiedet wurden, lange suchen. Das jetzige Syncroszeug (an den zwei verschlungenen Ringen oder noch jünger an einer Raute zu erkennen) ist Massenware und kommt irgenwo aus Billigheim. Na gut, wenn Du nicht in einen antikfeinen Syncrosvorbau investieren willst, dann nimm halt bitte wenigsten einen klassischen Gewindevorbau zum Beispiel von Shogun. Da kannst Du Dir aus einer Riesenauswahl an Winkeln und Längen das Passende aussuchen. Alles Neumodische beleidigt mein ästhetisches Auge! damit Du’s weißt!

    Also dann, schraubt schön weiter!
    Euer Kuwaharafreund.

  2. Hallo Kuwaharafreund,
    danke für Deine Zeilen!!
    Du hast recht, ich bin mit dem Oncilla nicht gerade auf der reinen Lehre unterwegs. Aber der Rahmen ist ja auch leicht gestaucht – und daher wird das nie mehr eine andere Funktion als die des Rollenrads einnehmen (s. https://kuwahara-family.brieger.blog/blog/oncilla-nun-auf-der-rolle/). Dafür bereitet es mir eine Freude und dann passt das.
    Genieße Deine Kuwaharas, beste Grüße und bis bald!

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