Rollenrad X-Pacer

Wir hatten viele Pläne für den X-Pacer. Er ist extrem selten, dabei fährt er sich doch so gut! Er war ziemlich vergammelt, als wir ihn gekauft hatten, und in wirklich schlechtem Zustand. Doch auch in dem Zustand, die paar Meter vom Bahnhof nach Hause, denn viel mehr haben wir ihn erst mal nicht bewegt, fühlte er sich genial an. Die Geometrie ist einfach super angenehm! Also wollten wir ihn aufarbeiten, putzen und mit ihm gerecht werdenden Teilen zu einem wunderschönen Rad machen. Doch daraus wurde aus vielen Gründen nichts.

Anfängliche Pläne

Theoretisch gesehen sind wir ja alle mit super Rädern ausgestattet – doch natürlich kann man nie genug Fahrräder haben. Doch als wir ihn dann hatten, war er tatsächlich so gut, dass wir ihn nicht als Zweitrad in der Garage stehen lassen wollten. Ich habe mir ja auf meinem Pacer schon damals einen Rennlenker gewünscht und von daher war das ein super Kompromiss: Mein Pacer blieb auf geradem Lenker mit Zusatz Zeitfahraufsatz und ich würde, sobald mir der Pacer zu klein wird, den X-Pacer übernehmen. Doch das scheiterte daran, dass die Sattelstütze festgemoddert ist und wir sie auch unter größten Umständen nicht raus bekommen, ohne sie kaputt zu machen. Von daher ist die Idee schon mal hinüber.

Dadurch, dass das Rad ja dann einen größeren Besitzer braucht, kommt nur noch Papa in Frage. Und der hat das natürlich direkt angenommen. Ihm passt die Sattelstütze sehr gut, von daher ist das kein Problem. Wir wollten ihm den X-Pacer als Tourenrad mit Gepäckträger, evtl. auch Lowrider, gutem Licht mit Nabendynamo und stabilem Laufradsatz aufbauen. Also haben wir das Rad zerlegt, bis auf Sattelstütze und Tretlager. Auch das war fest. Wir haben es zwar mit Öl, Ammoniak und – als auch das nicht half – sogar mit Cola probiert. Aber da ging nichts.

Unser letzter Trumpf war der Schlagschrauber. Damit lösen die Kfz-Werkstätten die Felgenmuttern, die natürlich extrem fest dran sind. Er funktioniert über einen Kompressor mit Druckluft und damit geht eigentlich wirklich alles raus. Außer unserem Tretlager. Also war das wirklich fix. Dummerweise läuft es zudem schon nicht mehr schön und außerdem ist die Vierkant-Achse ziemlich kurz. Das heißt, die neueren Kurbeln (es war eine Shimano Nexave-Kurbel verbaut) würden zwar passen, die time-correcten Kurbeln aus den 90ern aber nicht. Außer man würde auf zweifach vorne gehen, was an einem Tourenrad aber ziemlich unpraktisch ist. Von daher geht auch das nicht.

Rollenrad

Der Nitto Vorbau

Nachdem das alles ziemlich schwierig ist, wir aber in unserem Wohnzimmer für den Rollentrainer eh ein optisch schickes Rad brauchen, das funktional aber nicht herausragend sein muss, haben wir uns dafür entschieden. Es ist zwar für den X-Pacer etwas schade, da auch der wundervolle Momente irgendwo im Nirgendwo verdient hätte, aber hat zumindest einen sehr zentralen Platz mitten im Wohnzimmer. Vor dem Fernseher.

Und auf der Rolle genießen wir das Rad jeden Abend! Für diesen Zweck haben wir ihn jetzt auch aufgebaut: keine Bremsen, keine Schaltung, sondern ein fixierter Gang zum Spinnen und noch nicht mal irgendwelche Hebel bzw. die dazugehörigen Züge. Aber optisch eine Augenweide: Die Chromgabel passt perfekt zu dem ebenfalls silbernen Kuwahara-Nitto Vorbau, den wir verbaut haben. Trotzdem haben wir uns bei den Parts Gedanken gemacht: der Steuersatz hat Walzenlager, die deutlich langlebiger und funktional besser als klassische Kugellager sind und sogar bei den Kurbelschrauben haben wir noch etwas neues verbaut. Die alten Staubkappen finde ich nicht besonders schön und explizit diese waren sehr zerkratzt. Deswegen haben wir im VeloMondial neue Kurbelschrauben mit integrierter Staubkappe bekommen. Deutlich hübscher und natürlich viel praktischer:

Deore LX Kurbel mit neuer Kurbelschraube

Fazit: Wegen all dem definitiv den Platz im Wohnzimmer wert! Aber dann ging es plötzlich doch weiter

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