Damen-Pacer ´92

Das war mein erstes Rad, das ich komplett zerlegt und wieder neu aufgebaut habe. Papa und ich haben den Pacer von 1992 in schon wirklich stark gefahrenem Zustand gekauft und dann innerhalb von zwei Wochen in den Winterferien neu aufgebaut. Als er dann fast fertig war, haben wir ihn meiner Mutter präsentiert, doch ihr passt er überhaupt nicht! Seitdem steht er bei uns in der Garage, jetzt haben wir ihn zum Verkauf ausgewiesen.

Meine Mutter fährt ungern so sportlich, sitzt eher gemütlich als gestreckt, fährt als Alltagsrad ein kleines Rad mit großem Korb. Für Touren hat sie aber kein wirklich geeignetes Rad und da wollten wir nachhelfen. Deswegen haben wir das Modell mit abgefallenem Oberrohr gewählt, denn das verändert die Geometrie schon noch mal stark. Auch die Komponenten hatten wir genau so gewählt, ein Racktime TouIt für gute Gepäckaufnahme, keine allzu großen Kettenblätter, um auch Berge zu fahren, nach hinten gecurvter Ergotec Lenker für mehr Komfort.

Wir haben viele Komponenten getauscht, denn dadurch, dass es so viel gefahren wurde, waren viele Teile einfach nicht mehr brauchbar. Kettenblätter, Tretlager, wir haben zur Sicherheit auch den Lenker getauscht, weil der das Alter auch sehr mitbekommt, aber halt verlässlich sein muss. Der Vorbesitzer hatte auch schon einiges getauscht und verändert, z.B. waren Kettenblätter von TA Specialités montiert

Der Pacer aus dem Jahre 1992 mit abfallendem Oberrohr ist das jüngste Mitglied unserer Familie. Bis auf die Gabel ist das Rad komplett schwarz, auch das Kuwahara-Zeichen fehlt. Gunther und Theo haben im November angefangen, ihn wieder aufzubauen und seit Februar ist er fahrbereit. Von den Vorbesitzern wurde er wahrscheinlich intensiv genutzt. Das schließen wir aus den Komponenten, die beinahe komplett gegen höherwertige getauscht wurden.

Quelle

Wir haben dieses Modell via ebay-Kleinanzeigen in Kallmünz erstanden. Was von hohen Wert war: Denn auf diesem Wege konnten wir das Abholen mit einem Besuch im „Bürstenbinder“ verbinden. Als Oberpfälzer Spezialität gab es dort zur Stärkung „Bauchstechala“ und das selbstgebraute Zoiglbier. Perfetto.

Da findet sich der Original-Katalog.

Ausstattung

1992, also im Originalzustand, war der Pacer mit Shimanos Deore LX Trekkinggruppe ausgestattet. Es hatte einen WIN-Rocky Vorbau und einen Strong Lenker. Die Strong Sattelstütze, von Kuahara gelabelt, trug einen, ebenfalls von der Eigenmarke Kuwahara, Sattel. Die Kettenblattabstufung der ovalen BioPace Blätter war 28/38/48.

Einsatz

Für Eva wird ihr Pacer hauptsächlich das Touren-, Freibad- und Eisdielenrad sein. Für den Alltag fährt sie ein anderes.

Umbauten

Dieser Pacer wurde erst knapp 30 Jahre nach Release Teil unserer Familie. Als wir ihn kauften, war er nicht mehr in bester Verfassung. Deswegen haben Theo und Gunther das Rad einmal komplett auseinandergenommen, die Lager gefettet, kaputte Teile ausgetauscht und ihn dann wieder zusammengebaut. Doch auch davor wurde schon viel daran umgebaut: Die Kettenblätter waren gegen höherwertige der Marke getauscht worden, ein neuer Laufradsatz war verbaut, Lenker und Vorbau waren nicht mehr original und Schaltwerk, Brems- und Schalthebel wurden auf die qualitativ bessere Deore DX Gruppe upgegradet. Außerdem waren komplett andere Bremsen, vorne sogar welche von Shimanos Topgruppe Deore XT und diese mit entnehmbaren Belägen, verbaut. Sattelstütze und Sattel fehlten. Später haben die beiden dann noch das Tretlager entdeckt, welches schon auf ein Cardrigde aufgestockt war.

Der komplette Neuaufbau

Die meisten dieser Teile, sofern sie noch funktionstüchtig waren, haben sie übernommen. Den Laufradsatz haben die beiden gegen Laufräder mit Araya Felgen und Deore LX Naben getauscht, die sie von einem anderem Pacer, dem ’91er, abgebaut haben. Der Gepäckträger, der verbaut war, war nicht schön, deswegen wurde er gegen einen Racktime TourIt getauscht. Die Schutzbleche wurden übernommen, genau wie die Mäntel, die wir auf die neuen alten Felgen aufgezogen haben. Das Schaltwerk hat neue Tacx Schaltwerkrollen (ok, herkömmlich, also nicht keramisch…). Das Innenlieger lief zwar seidig weich, das Gewinde war aber schon durch und – wenn wir es wieder reingeschraubt hätten – hätten uns damit vermutlich den Rahmen kaputt gemacht. Daher wurde das Gewinde im Rahmen behutsam nachgeschnitten, dann mit Druckluft ausgeblasen und schließlich mit einem neuen Cardridge versorgt. Auch im Lenkkopflager war einer der beiden Kugelringe durch, hier haben wir uns ebenfalls einen für Ersatz entschieden. Lenker und Vorbau wurden ebenfalls getauscht, ersteres auf Wunsch von Eva gegen einen Brezellenker, der passend zur Gabel ein rosa SRAM-Griffband sowie einen schönen schwarzen Schaftvorbau verpasst bekam. Die Kettenblätter waren leider schon etwas abgewetzt und der Fahrradhändler hat uns zu anderen geraten. Das ist die einzige noch offene Baustelle: Für Eva, die nicht schnell fährt und der es nicht auf jedes Gramm ankommt, wären Kettenblätter mit Schutzring gut, der X-Pacer hätte auch solche, allerdings wird sich in Sachen X-Pacer erst jetzt noch einiges entscheiden.

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