Das Wetter ist dieses Jahr bislang ja schon von einer negativen satten Temperaturnanomalie gekennzeichnet – was einen bekennenden Schönwetterradler wie mich nicht gerade kalt lässt (Wortspiel). Als Ergebnis kann ich in diesem auch schon nicht mehr ganz jungen Jahr erst ein paar Kilometerchen auf meinem X-Pacer verzeichnen. Die waren v.a. vom Caldonazzosee durch das Brentatal nach Venedig und damit der Ostarm der Via Claudia Augusta. Konkret Tag 1 von Caldonazzo den Bretaradweg nach Bassano del Grappa und von dort weiter zum Agriturismo Zapparè in Trevignano. Nach 43 km ist mir der Schaltzug für den Umwerfer gerissen. Ab dann ging es nur noch auf meinem mittleren 40er-Blatt weiter. Was mir das Konzept eines One-By-Antriebs nahegebracht hat: Reicht in Sachen Entfaltung vielleicht auch und zumindest da kann dann schon mal nichts kaputt gehen. Anyway, das war der nichtsdestotrotz sehr schöne (!!) erste Tag mit 113 km (gänzlich ohne einen Grappa!). An Tag 2 ging es von Trevignano über Treviso (tolle Stadt!) an Venedig/Mestre vorbei nach Ca‘ Pasquali an die Adria – 88 km. Unbedingt nachradeln!!
Diese Stelle habe ich schon 2019 geschätzt. S. "Semi-Brevet mit dem X-Pacer"
Dito, auch das war einer meiner Rastplätze von 2019.
Denn die Brenta schlängelt sich da sehr malerisch durchs Tal.
Ungefähr bei Kilometer 43 war's dann soweit: One-By war angesagt. Aber immerhin konnte ich weiterfahren - so ein Glück!
Und so bin ich die schönen und zumeist autofreien Sträßchen in dem Tal weiter gecruist.
Unbedingt nachradeln!
Und das war dann schon die Brücke über die Brenta in Bassano del Grappa.
Gleiches Motiv von der anderen Seite.
Der Marktplatz von Bassano del Grappa.
Der Start an Tag 2.
Ein "Kircherl" bei Kilometer 10, wo ich mal reingeschaut habe.
Am Ufer des Piave und daher schon fast an der Adria.
Veränderungen dazu?
Ich habe die Winter-Bastelpause zumindest semi-genutzt. Meine Tubolitos haben nicht mehr gehalten. Ich hatte die Ventilverschraubung im Verdacht und habe daher erst mal versucht, die mit Loctite zu verkleben. War aber nüscht. Daher war ein Paradigmenwechsel angesagt und ich bin für mein oben skizziertes Anradeln vorne auf 32mm Bontrager R3 (340g schwer) und hinten auf 28mm (300g) statt der Bontrager AW3 (da hatte ich beide in 28mm mit dann auch jeweils 300g). Jetzt ohne Reflexstreifen, jetzt aber v.a. tubeless! Hat bisher gut funktioniert – mal schauen, wie sich das im Langzeittest darstellt.
Das war das Zubehör für meinen tubolito-Rettungsversuch.
So sah es dann nach der vermeintlichen Rettung aus - der Reifen war dennoch nach kurzer Zeit wieder platt.
Daher sind Tubeless Ventile von DT Swiss für dieses Experiment herangezogen worden. Vielleicht ist im Zuge dessen das Gesamtsystem dann noch drei Gramm leichter geworden...
So schaute das Setup von oben aus: Felge, Felgenband und Reifen sollten explizit mit tubeless-ready gekennzeichnet sein.
Was ebenfalls gewechselt wurde: Der Sattel. Mein bisheriger 15er Ritchey war schon an vielen Stellen aufgerissen und musste daher einem C15 Brooks weichen. Der ist schwerer, definitiv auch gut, dennoch bin ich glaube ich da auch noch nicht am Ende meiner Suche angelangt.
Der alte Ritchey - will den jemand als stilechten Sattel für ein Ritchey Ultra 50th Anniversary Edition? Der schaut doch aus wie 50 Jahre... 😉
Und das ist der (schwerere!) Brooks. Mal schauen, ob das die finale Wahl wird.
Dritte Änderung: Ich habe mal Einlegesohlen ausprobiert, weil ich nach zumindest einigen Kilometern dann schon immer mit tauben Füßen zu kämpfen hatte. Es wurden nach einer Anpassung im Laden die Bontrager inForm. Das war eine sehr gute Tuningmaßnahme, die den Kontaktpunkt Pedal deutlich ergonomischer gestaltet hat.
Ein paar Ideen habe ich aber weiterhin für dieses Rad – im Zweifel geht es also hier noch weiter.