Da waren’s nur noch zwölf

Gänge – um die Überschrift zu präzisieren. Denn wie Ihr oben seht, seht Ihr keinen Umwerfer mehr. One-By ist also das neue Maß der Dinge an meinem X-Pacer, kein Dreifach vorne, keine 630 Prozent Entfaltung, keine 27 Gänge. Denn bei meiner letzten Tour Anradeln 2023: Via Claudia Augusta hat es mir ja leider den Schaltzug zerbröselt. Wunderbar innenverlegt, aber zum Servicen insbesondere unterwegs ist das reichlich suboptimal. Deshalb bin ich aus diesem Setup raus und nur noch mit einem 44er ovalen und nach meinem Dafürhalten hübsch gefrästen Narrow Wide Kettenblatt von Alugear unterwegs. Das bedient nun hinten ein Shimano Deore 12-fach Schaltwerk, eine passende Kassette mit 11-46 Zähnen (den Freilauf musste ich sowieso wechseln…), ergänzt durch eine (goldene!) 12-fach KNC-Kette und einem passenden (Back to the roots!) Lenkerendschalthebel von Microshift. In Summe dürfte mein X-Pacer damit sogar um ein paar Gramm leichter geworden sein und zumindest auf der rechten Seite des Lenkers bin ich auch wieder näher am Original.


Das fährt sich alles eigentlich ganz wunderbar. Nur „eigentlich“, denn die Kettenlinie (s.o.) ist bei Weitem nicht optimal. Das ließ sich auch mit insgesamt sieben Spacern nicht besser machen. Letztendlich brauche ich wohl beim Tretlager eine kürzere Welle (und damit ein anderes Reparaturlager, s. z.B. Scha(r)fes Rad – respektive Aufbau, Klappe die fünfte), damit ich den ersten/kleinsten Gang auch zuverlässig einsetzen kann. Bei dem jetzigen Aufbau wirft sich die Kette irgendwann vorne ab. Hier wird es also nochmal weitergehen müssen… Und vielleicht verlege ich bei der Gelegenheit auch das Stromkabel für das Rücklicht innen. Da wird es sich kaum aufscheuern und dann wäre auch das sauber verräumt.

Wenn einer eine Reise tut, …

… dann ist es das, was bei mir dabei rausgekommen ist: Wunderbare Kilometer jenseits sowie auch über den Brenner. Zumeist Mittelitalien am Lago di Bolsena sowie im Anschluss daran in der Toskana. Uuuunbedingt nachradeln. Meine „traditionelle“ Brennerroute selbst war dieses Mal Trient (wo die Cicli Moser herkommen, die damals als erste einen muffenlosen und mit Silberlot gelöteten Rahmen hatten. Damit also hinsichtlich des Rahmenbaus ein Gegenmodell zu Kuwahara!) – Jenbach: 250 km, 2500 Höhenmeter, 3,5 Tage und ein Platten.

Technik

Die Schaltung (s.o.) gilt es noch zu perfektionieren und bei der Gelegenheit die Lichtanlage schöner zu verkabeln (ebenso s.o.). Der Freilauf hat sich schon wieder gelöst, aber mit einem Konusschlüssel, den ich nicht habe, dürfte auch das Thema final und in fünf Minuten erledigt sein. Und das eine Pedal muss ich unbedingt warten (s. Nicht mehr ganz so funky, dafür mit Bremskraft). Mit dem Sattel bin ich auch noch nicht super sicher. Wie ich es mit Tubeless oder eben nicht mache, weiß ich ebenfalls noch nicht (nach einem Platten kurz vor Sterzing ist das Setup im Moment gemischt). Das wird alles an einem Winterabend entschieden und dann exekutiert – und irgendwann wieder hier dokumentiert. Ansonsten passt der Aufbau inzwischen richtig gut – viel mehr Fahrfreude kann zumindest ich aus einem X-Pacer nicht herausholen.

Danke fürs Lesen und ich freue mich wieder über Kommentare, Anmerkungen – und weitere Ideen!!

2 Antworten auf “Da waren’s nur noch zwölf”

  1. Hallo Gunther!
    Statt einer kürzeren Tretlagerwelle kannst du auch zwischen Kettenblatt und Kurbelstern Distanzscheiben montieren. Die gibt es hier in einigen Längen:
    https://www.fahrradteile-shop.eu/kurbel-kleinteile/cid/131
    Längere Kettenblattschrauben musst du halt sehen was dann nötig ist.
    Kettenlinie an der Kurbel sollte, wenn’s die Kettenstrebe zulässt, so um die 45mm sein.

    Nach dem Foto ganz oben würde ich auch meinen, deine Kette ist noch ein gutes Stück zu lang. Ebenso gehört die „B“-Schraube noch weiter herausgedreht, damit das obere Röllchen näher an das größte Ritzel kommt.
    So wie im Moment, ist deine Umschlingung unnötig gering, was erhöhten Verschleiß mit sich bringt.

    Liebe Grüße,
    Armin.

  2. Hi Armin,

    vielen lieben Dank für Deine Tipps! Das mit den Spacern ist realisiert: Ich habe bei der Kurbelgarnitur überall die maximal „dicken“ drinnen. Darüber hinaus ist hinten bei der Kassette einer (damit die also maximal rechts installiert ist) sowie im Hinterbau links (damit auch der in Gänze maximal nach rechts wandert). Ohne diese Maßnahmen hat’s gar nicht funktioniert. So funktioniert es …. schlecht. Insofern war ich gedanklich bei der Ultima ratio mit einem kürzeren Reparaturlager (derzeit ist ein YST mit 122,5 verbaut). Was ich aber a) erstmal bekommen muss und b) meinen Q-Faktor verkleinern würde, für den ich extra die längsten SQL-Pedale hingeschraubt habe.

    Kette: Dadurch, dass das Blatt (massiv) oval ist, habe ich diese Länge gebraucht. Das andere schau ich mir sehr gerne nochmal an.

    tl;dr: Es ist kompliziert. Und daher zurück zum Anfang: Vielen lieben Dank für Deine Tipps, über die ich mich echt gefreut habe. Die Lösung wird dann iwann hier dokumentiert.

    Beste Grüße!

    Gunther

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